Hannover wächst
Gaststätte Rackebrandt, Brauhofstraße, Linden-Mitte, Hannover
Die Bürgerinitiative “Limmer für Immer” schreibt einen offenen Brief an den Oberbürgermeister. Sie befürchtet, die Stadt wolle mit einer starken Verdichtung alle Wohnprobleme auf einen Schlag im Stadtteil Limmer lösen. Dabei stößt die Bürgerinitiative auf Ungereimtheiten in der Bevölkerungsstatistik. Durch eine statistische Korrektur im Rahmen der Volkszählung 2011 sieht es tatsächlich so aus, als schrumpfe die Bevölkerung Hannovers. Das Gegenteil ist aber der Fall.
Durch die Volkszählung 2011 sind die Einwohnerzahlen um rund 10.500 Personen nach unten korrigiert worden. Daher das Missverständnis. Tatsächlich haben wir aber eine steile Bevölkerungsentwicklung nach oben, darauf habe ich in meinem Wohnpapier Juni letzten Jahres bereits aufmerksam gemacht:
Die Stadt hat das lange nicht wahrhaben wollen. Erst mit der jüngsten Veröffentlichung der Bevölkerungszahlen für das Jahr 2013 kommt nun Torschlusspanik auf. Um rund 5.000 Menschen ist Hannover größer geworden, 1 Prozent Bevölkerungszuwachs in einem Jahr. Wohnungen und Schulen müssen jetzt plötzlich ganz schnell gebaut werden. Hätten die Statistiker genauer ihre eigenen Daten beobachtet, wäre die Bevölkerungsentwicklung nicht verborgen geblieben. Das Pestel-Institut hatte diese Kritik auch geübt. In den letzten drei Jahren ist Hannover um 13.853 Einwohner brutto gewachsen (seit 1.1.2011). Die Stadt selbst ging in einer für das Wohnkonzept 2025 gefertigten Prognose von 13.000 Menschen bis 2025 aus. Die Excel-Grafik unten zeigt den Unterschied. Wie es weitergeht wissen wir nicht. Aber zum Vergleich: Frankfurt, mit 687.000 Einwohnern größer als Hannover, wuchs letztes Jahr um 13.000 Einwohner, 2 Prozent Zuwachs in nur einem Jahr.
Siehe auch:
blog.gardemin/wohnen
blog.gardemin/wohnen/gentrifizierung