Vielfalt

Guter Kompromiss gefunden: Public Viewing findet jetzt auf der Fährmannswiese statt

Fährmannsufer – Zusammenfluss von Leine und Ihme

Was so ein Antrag im Bezirksrat bewirken kann. Wir hatten seitens der Bezirksratsfraktion der Grünen gefordert, das Public Viewing am Küchengartenplatz so zu gestalten, dass der Teilnehmerkreis überschaubar bleibt, kein Lärm bis in die Nachtstunden zu Lasten der ansässigen Bevölkerung entsteht und für die wichtigen und publikumsstarken Spiele eine Ausweichmöglichkeit am Flussufer geschaffen wird. Daraufhin hat die Verwaltung Vertreter/innen des Bezirksrates Linden-Limmer – endlich – zu einem Gespräch geladen. Gemeinsam mit der Verwaltung haben sich alle Vertreter/innen der Parteien und die zuständige Fachverwaltung einstimmig auf eine vollständige Verlegung des Public Viewings auf das Fährmannsufer verständigt. Gutes Wetter vorausgesetzt, kann das Fährmannsufer nun zu einer schönen Party werden. Auch hier müssen Regeln eingehalten werden, aber die Voraussetzungen sind sehr viel besser als auf dem Küchengartenplatz und der veranstaltende Wirt hat ordentlich Rückenwind für sein Vorhaben. Ein Rätsel bleibt, weshalb die Verwaltung weder zum Standort Weißekreuzplatz noch zum Küchengartenplatz zu Beginn der Idee mit dem Bezirksrat und den Menschen vor Ort gesprochen hat. Das hätte Zeit, Stress und Vorverträge erspart.

Einige hätten sich lieber eine zentrale Veranstaltung am Waterlooplatz oder auf dem Trammplatz gewünscht. Diese hätte aber von der Stadt finanziert werden müssen. Allein das Endspiel würde die Stadt rund 60.000 Euro kosten. Private Betreiber, die bspw. bei vergangenen Fußballereignissen im Sportpark Spiele übertrugen, hatten im Vorfeld bereits abgewunken. Die Anforderungen an Großereignisse sind anspruchsvoller geworden, für das Schützenfest bspw. werden über 100.000 Euro nur für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben. Vor diesem Hintergrund wurde der Antrag der Linken auf ein Public Viewing am Trammplatz abgelehnt. Einen Vertrag für ein zweites Public Viewing hätte der Antrag auch nicht automatisch verhindert. Insofern  ist die jetzt gefundene Lösung ein vernünftiger Kompromiss, der dem vielfältigen und jungen Leben im Stadtteil gerecht wird.

Hier der Antrag der Grünen im Wortlaut:

  • Die Einrichtung eines Ausweichplatzes zum Küchengartenplatz, die spätestens erfolgt, wenn die Deutsche Fußballnationalmannschaft das Viertelfinale erreicht. Dafür schlagen wir die bereits ins Gespräch gebrachte Uferzone der Ihme in Höhe des Fährmannufers vor.
  • Die Stadt legt ein Konzept vor, mit dem die geplante Teilnehmer/innenzahl des Public Viewings von maximal 1.000 Personen nicht überschritten wird, um Gefahrenlagen und Lärm auf dem Küchengarten-Platz und der Bildung einer „Fanmeile“ im Wohngebiet Stephanusstraße vorzubeugen.
  • Die Verwaltung stellt zwei oder mehr Teams von Ordnungskräften und Streetworkern für die gesamte WM zusammen, die bei und nach den Abendspielen von 20 Uhr bis 2 Uhr morgens zwischen Lindener Markt und Limmer Straße für Deeskalation sorgen und als Ansprechpartner für die Anwohner/innen zur Verfügung stehen.

Begründung:

Da dieses Jahr zur Fußball-WM kein offizieller Public-Viewing-Platz geschaffen wird, besteht im Stadtteil die Sorge, dass in Linden mit der Auswahl von zwei zentralen Plätzen (Lindener Marktplatz und Küchengarten-Platz) mehr Fußballfans die Veranstaltungen aufsuchen, als der Stadtteil verkraften kann. Anwohner/innen der Stadtplätze in Linden haben schon durch den bereits vorhandenen Partytourismus unter Lärmbelastung und Verschmutzung zu leiden.

Bei mehr als 50 Spielen, davon maximal 7 mit deutscher Beteiligung, die übertragen werden sollen, ist vor allem bei Abendspielen davon auszugehen, dass sich Fußballfans noch lange nach den Spielen in Linden aufhalten werden.

Der Stadtbezirk Linden-Limmer hat im Frühjahr die Verwaltung mit großer Mehrheit aufgefordert, ein Nachtkonzept zur Beruhigung der Partyzonen im Stadtbezirk zu erarbeiten. Dazu gehört die Forderung, nachts Streetworker und Ordnungskräfte deeskalierend auf die Partygäste einwirken zu lassen, so dass der nächtliche Geräuschpegel für die Anwohner/innen erträglicher wird.

50 Kommentare

  • Björn Strauch

    Hallo Herr Gardemin, das Fährmannsufer ist nicht so weit weg von uns und GERDAE AUCH am Fährmannsufer/Faustwiese leiden die Anwohner unter dem Partytourismus ausgehend von der FAUST, den Großveranstaltungen (1. Mai-Fest, Fährmannsfest, etc.), mobile Musikanlagen, Trommeln, Schreihälse, Unterhaltungen vor den Häusern bis tief in die Nacht und Böller. Betroffen sind neben den normalen Wohnhäusern an der Faustwiese auch die Bewohner des Seniorenheims. Darauf haben wir schon mehrmals hingewiesen und entsprechende Punkte in unseren Vorschlägen, die wir beim Bezirksrat eingereicht haben, aufgeführt (Punkte 4, 6 und vor allem 7 der Liste). Die Fußballfans werden auch durch Linden nach Hause gehen und lärmen, urinieren, Flaschen zerdeppern, weiter Party machen. Sie glauben doch nicht, dass alle brav Richtung Osten abziehen oder schlafen gehen? Wir können überhaupt nicht verstehen, wieso die Überstrapazierung der Anwohner an der Faustwiese keine Berücksichtigung findet. Könnten Sie das bitte erklären bzw. diese bekannte Problematik berücksichtigen und etwas gegen ein Public Viewing auf der Fährmannswiese tun?

    • Gardemin

      Auch bei der Fährmannswiese ist Wohnbebauung in Hörweite. Allerdings in sehr viel geringerem Maße als am Küchengartenplatz. Deshalb finden wir die Fährmannswiese den richtigen Platz. Die Laufwege werden auch durch Linden führen aber nicht ausschließlich.

      • Stinksauer

        Genau,. Weniger Bebauung. Also weniger Leute, die klagen könnten.
        Von den Bewohnern der Seniorenwohnanlage und erst recht des Pflegeheims ist kein Gegenwind zu erwarten. Die trauen sich nicht und leiden still. Wie praktisch.
        Aber leider hat man nicht bedacht, dass die Straßen zur Limmerstraße und die Limmerstraße selber sehr wohl davon betroffen sind. Da wohnen nämlich Menschen. Und Menschen müssen schlafen.

  • Thomas Mantel

    Hallo,
    Ich heiße Thomas und wohne auf der Limmerstraße. Ich liebe Fußball und die WM ist stets ein Highlight für mich. Ich war 2006 in jeder freien Minute auf dem Waterloo zum Publicviewing. Aber das hier ist echt was anderes.
    Zunächst einmal freue ich mich für die Anwohner des KüGaPlatz, dass die Menschenansammlung umdisponiert wurde. Im Detail ändert sich jedoch nichts an Lärmbelästigung, Glasscherben und Urinlachen. Wenn man es genau betrachtet wurde die Fanmeile zwischen beiden Publicviewings nun lediglich auseinandergezogen. Das Partyaufkommen speziell auf der Limmerstr. hat massiv zugenommen in den letzten Jahren. Wir sprechen hier bei gutem Wetter von sieben Nächten in der Woche und zwar durchgehend. Es wird sich zeigen wie Linden auf die nächste Geduldsprobe der Stadt reagiert. Und unser Bezirksrat könnte generell mal mehr Druck machen, was das Nachtkonzept angeht. Wir brauchen hier definitiv Sicherheitspersonal, welches wenigstens dafür sorgt, dass das Machen und Abspielen von Musik unterbindet..
    Während der WM kann man für die Kinder von Glück reden, dass Ferien sind.
    Ich wünsche dennoch allen viel Spaß beim Kickengucken!

  • Wulf

    1. Den Vorschreibern Strauch und Mantel schließe ich mich an; muss nix wiederholen!
    2. Schön, dass die Grünen einen Antrag gestellt haben wg. KüGa.
    Allerdings gab es auch massiven öffentlichen Protest in verschiedenen Medien seitens der genervten Anwohnenden. Ich bitte doch darum, sich nicht pauschal auf die Fahnen zu schreiben, was Andere initiert haben.

    • Gardemin

      Fairer Weise sollten wir dann auch noch die andern Parteien des Bezirksrates erwähnen, die dem Vorschlag zur Verlegung zugestimmt haben.

  • Björn Strauch

    Hallo Herr Gardemin, danke für die Antwort, aber wie sie wissen ist Linden insgesamt überstrapaziert und jede Großveranstaltung ist einfach zu viel. Wir sind alle sehr tolerant aber wir werden hier echt krank gemacht. Und die kranken Leute im Seniorenheim werden jetzt noch mehr krank gemacht. Das wissen sie doch. Warum stimmen sie dem trotzdem zu? Wie kann der Bezirksrat das verantworten? Was ist so schlimm daran Public Viewing in der Größenordnung ausfallen zu lassen? Wir mögen unsere kleinen Parties hier, wo sich alle benehmen und wo Leute aus Linden kommen und nicht aus anderen Stadtteilen. Parties von uns und für uns eben (z B. Fußball im Gretchen). Was soll diese Party für andere? Ich verstehe das beim besten Willen nicht. Das bringt doch noch nicht mal Wählerstimmen im Bezirksrat oder im Stadtrat für die Grünen. Und die paar Gastronomen die davon profitieren können doch nicht der Grund sein.

    • Stinksauer

      Es handelt sich in diesem Fall nur um einen einzigen Gastronom, den vom Centrum.
      Wie hat er das nur geschafft, dass seine Geschäftsinteressen Vorrang haben vor dem Recht der Anwohner auf Nacht- und Sonntagsruhe?
      Für alle, die das immer noch nicht wissen: Es gibt da ein Gesetz, und das gilt – allen anders lautenden Gerüchten zum Trotz – auch in Linden.

  • Björn Strauch

    also das mit den Parties für andere muss ich noch mal modifizieren, wir feiern auch gerne mal mit anderen Stadtteilen, aber es geht doch viel mehr um die Überstrapazierung, das Fußballgucken muss doch nicht so riesig aufgezogen werden. Oder wenn dann dort wo es wirklich keine Problemlage gibt – wie wäre es mit dem Messgegelände oder im Fußballstadion – da kann es mal richtig groß werden, das kostet zwar, aber nicht die Gesundheit der Lindener.

    • Gardemin

      Ich denke, dass angesichts der Konkurrenz und der Ausstattzng das Fährmanbsufer nicht mit Waterloo oder Parkbühne zu vergleichen ist.

      • Stinksauer

        Es geht also nur darum, der Stadt höhere Kosten zu ersparen?
        Mal wieder auf Kosten der Gesundheit der Anwohner der Lindener Lärmzone?
        Wie ist es nur möglich, dass sich die Verantwortlichen immer noch so blind und taub stellen und alles beschönigen?

  • Christian Thees

    Hallo Sportsfreunde,
    ich mag Fußball gucken in einer lockeren Gemeinschaft, also Public-Viewing. Bei Spielen von H 96 als auch der Nationalelf bei den letzten großen Turnieren, habe ich die Möglichkeiten auf dem Faustgelände (Gretchen, Mephisto) immer wieder gerne genutzt.
    Wenn jetzt eine Public-Viewing Veranstaltung auf die Fährmannswiese verlegt wird, finde ich diese Entscheidung als Alternative zum Küchengarten „unglücklich bis falsch“. In erster Linie, weil die Möglichkeiten AUF dem Faustgelände und VOR dem Faustgelände zu dicht beieinander liegen. Dicht als z.B. Küchengarten zum LIndener Marktplatz.

    Mein Vorschlag zu dem „Großen“ Viewing: die große Veranstaltung sollte auf dem Ihme-Ufer / Peter-Fechner-Ufer statt finden. Die Leinwand und Beschallung vom Ihmecentrum abweisend (also Richtung Glocksee). Das Gelände ist terrassiert / zur Ihme abfallen. Das hat die Auswirkung, dass Zuschauer auch aus den hinteren Reihen gut sehen könnten und der Lautsprecher-Schall durch das ansteigende Gelände nach oben abgeleitet wird. Die Zu- und Abwege können am Peter-Fechner-Ufer weitläufig gestaltet werden.

    Und mal ehrlich, worum geht es denn? Neben den Spielen der deutschen Mannschaft (maximal 7) werden vielleicht die Spiele Halb- und Finale (unabhängig von der DFB-Elf) gut besucht sein. Es bleibt bei 7 Spielen, statt von Extremkritikern angesprochenen 50 Spielen. Davon werden mindesten 3 oder 4 am Nachmittag und ev am WE statt finden. Also 4 gut besuchte Veranstaltungen über 4 bis 5 Wochen verteilt.
    Bei jedem Feuerwerksfest in den Herrenhäuser Gärten sind in den Gärten als auch davor auf der Gracht sitzend, mehr Menschen, die friedlich feiern.
    Ich würde mir wünschen, den Ball etwas flacher zu halten.

    • Stinksauer

      Peter-Fechner-Ufer ist gar keine so schlechte Idee, da passiert ja sonst nichts. Aber leider gibt es auch dort zahlreiche Anwohner (wie das in Wohngebieten ja nun mal so ist), und die könnten ja auch auf die Idee kommen zu klagen.
      Kann die Stadt den Gastronom Romec Manns nicht einfach entschädigen und/oder die beiden Kneipen müssen sich den Lindener Marktplatz teilen?
      Und für alle, die es nicht kapieren (wollen). Es geht nicht nur um ein Paar Spiele, sondern um die Nebenwirkungen, die noch zu der ohnehin schon viel zu großen Lärmbelastung noch dazu kommen.
      Und es geht auch um die Dreistigkeit, mit der diejenigen, die angeblich helfen wollen, die Situation hier im Stadtteil zu verbessern, uns noch weitere Veranstaltungen aufdrücken.

  • Stinksauer

    Es ist unfassbar, wie es die Stadt und der Bezirksrat immer wieder schaffen, die Bedürfnisse und die Rechte der Anwohner zu ignorieren. Herzlichen Glückwunsch dazu!

    Herr Bürgermeister Grube scheint sich hier im Stadtteil nicht auszukennen. Die Umgebung der Fährmannswiese ist nicht unbewohnt und besteht nicht nur aus dem Üstra-Gelände.
    Es befindet sich nämlich u.a. etwa 150 Meter von der Fährmannswiese entfernt eine Seniorenwohnanlage mit Pflegeheim.
    Selbst wenn die Lärmentwicklung während der Spiele nicht so stark ist wie beim Fährmannsfest, das uns jedes Jahr drei Tage und Nächte am Stück schon reichlich fordert, sind die Anwohner der ganzen Lärmzone Linden-Nord (zwischen Limmerstraße und Faust) von den Nebenwirkungen des PV betroffen.
    Die Fussballfans müssen ja irgendwie zur Fährmannswiese kommen und da es kein zentrales PV gibt, kommen die ja aus der ganzen Stadt angereist.
    Nach den Spielen wird sich zumindest ein Teil von ihnen mehr oder weniger stark alkoholisiert zu den ohnehin schon viel zu zahlreichen Partygängern gesellen und den Stadtteil mit nochmehr Lärm und Dreck belasten, als das ohnehin schon immer der Fall ist.

    Und nun glauben Sie, dass wir das klaglos hinnehmen müssen? Da haben wir ja Glück, dass wir nicht auch noch gezwungen werden, uns zu freuen.

    Das ist kein Kompromiss, und schon gar kein vernünftiger. Die Anwohner sind nicht gefragt worden, sondern es wurde uns einfach in Windeseile übergestülpt und auch noch als Erfolg verkauft. Das muss man erstmal bringen.
    Dieser “Kompromiss” wurde zum Vorteil eines einzigen Gastronomen gemacht, der einfach Pech hatte, weil ihm das Gig am Lindener Marktplatz zuvorgekommen ist und der nun verzweifelt nach einem anderen Platz suchen musste und von Stadt und Bezirksrat fleißig darin unterstützt wird. Wie’s den Anwohnern geht – sch…egal, Hauptsache, die Kasse klingelt.

    Diejenigen, die gerne in Gemeinschaft die Spiele ansehen wollen, haben in Hannover auch ohne Mega-Event reichlich Gelegenheit dazu – in Biergärten etc.

    Am Trammplatz möchte die Stadt lieber kein PV. Ja, ‘tschuldigung, das möchten wir Ihnen auch nicht zumuten. Dann schicken Sie uns den zusätzlichen Lärm und Dreck ruhig mal wieder nach Linden. Wir haben ja auch noch nicht genug davon.

    Hat die Stadt die Problemlage in Linden nur nicht erkannt? Oder ist das Absicht? Langsam tendiere ich zu letzterem. Und es wundert mich überhaupt nicht, dass Anwohner mit Klagen drohen.

    Irgendwann ist einfach genug!!!

  • B. Wallmann

    Hallo Herr Gardemin,

    falls sie wirklich nicht wissen sollten, wie sich Lage lärmtechnisch an fast allen trockenen Tagen in den Nachmittags- und Abendstunden im Bereich Faust-/FF-Wiese darstellt, und sie zufällig gerade in der Nähe sein sollten, kann ich sie nur bitten, sich genau jetzt einmal ein Bild der Lage zu machen. Aus drei verschiedenen Quellen schallt gerade Musik in der Gegend, die man auch in hunderten Metern Entfernung noch hören kann. Besonders die tiefen Bässe dringen dabei ohne Probleme durch Fenster und sogar Wände. Das alleine ist schon einen große Belastung. Dazu kommen dann noch die an- und abwandernden mal mehr und mal weniger lauten und angetrunkenen Besucher, die es gerade auch wegen des Strandlebens und der im Umfeld permanent laufenden lauten Musik in diese Gegend zieht.

    Und als wäre das alles nicht schon mehr als genug, meint die Stadtverwaltung nun ernsthaft, den Anwohner über Wochen auch noch eine Public Viewing Veranstaltung zumuten zu können? Wundert es sie wirklich, wenn die Menschen anfangen, sich juristisch gegen solche hanebüchenen Entscheidungen der Stadtverwaltung und Lokalpolitik zu wehren?

    Ich habe bisher leider auch nirgendwo eine Antwort auf die zu Recht bereits gestellten Fragen weiter oben lesen können. Weder in ihrem Blog noch sonst irgendwo.
    Warum kommt die Stadt/Lokalpolitik so überraschend schnell dem Veranstalter entgegen?
    Warum werden solche Entscheidung nichtöffentlich einfach einmal so gefällt?
    Wieso geht das so schnell, wo doch viele andere Entscheidungsprozesse mit Beteiligung der Lokalpolitik in der Regel quälend lange dauern.
    Wurden alternative Standorte für ein PV außerhalb Lindens überhaupt einmal ernsthaft auf Eignung geprüft?
    Warum braucht ein Stadtteil zwei PVs gleichzeitig?

    Der Wirt des Centrums ist im übrigen nicht gerade bekannt dafür, sein Gewerbe am Lindener Markt freiwillig so zu gestalten, dass sich die Anwohner nicht massiv von der Lärmbelästigung seiner Gäste und Nutzern seiner Außenbestuhlung gestört fühlen. Da gab es in der Vergangenheit schon jede Menge Beschwerden, die auch ein juristisches Nachspiel hatten.

    Ich habe daher eher den Eindruck, man macht mit der angedachten PV-Veranstaltung den Bock jetzt gerade zum Gärtner (auf der FF-Wiese).

    • Gardemin

      …zu Ihren Fragen Antworten aus meiner Betrachtung:
      Warum kommt die Stadt/Lokalpolitik so überraschend schnell dem Veranstalter entgegen? Wir haben gesagt, dass wir den von der Verwaltung vorgeschlagenen Kompromiss, die Veranstaltung vom Küchengartenplatz wegzunehmen, unterstützen.
      Warum werden solche Entscheidung nichtöffentlich einfach einmal so gefällt? Weil die Verwaltung die Vorgänge als ihre Aufgabe sieht. Sie erfordern keinen politischen Beschluss.
      Wieso geht das so schnell, wo doch viele andere Entscheidungsprozesse mit Beteiligung der Lokalpolitik in der Regel quälend lange dauern? Es bedarf keiner Beteiligung von Lokalpolitik. Die Verwaltung hat einen Tag nach Eingang des Antrags der Bezirksratsfraktion der Grünen unter Berufung auf den Antrag zu einer Sondersitzung mit den Fraktionsvorsitzenden und dem Bürgermeister eingeladen.
      Wurden alternative Standorte für ein PV außerhalb Lindens überhaupt einmal ernsthaft auf Eignung geprüft? Ja, der Weißekreuzplatz und der Trammplatz. Gegen den Weißekreuzplatz gab es Vorbehalte der Anwohner, der Trammplatz wäre zu teuer geworden.
      Warum braucht ein Stadtteil zwei PVs gleichzeitig? In Linden finden zig Public Viewings statt. Ob ein Stadtteil das braucht, ist eine Bewertungsfrage.

      • Stinksauer

        Hier gibt es auch Vorbehalte!!!!!!! Warum wollen Sie das nicht zur Kenntnis nehmen? Was muss man tun, um die gleichen Rechte wie die Anwohner am Küchengarten und am Weißekreuzplatz durchsetzen zu können? Was muss passieren, damit wir ernst genommen werden?

        Und ja, es gibt schon zig kleinere Veranstaltungen. Das ist mehr als genug. Deswegen ist dazu noch eine Großveranstaltung weder nötig noch angemessen in diesem ohnehin übermäßig lärmbelasteten Stadtteil.

      • Stinksauer

        Und noch zur „Bewertungsfrage“: der Stadtteil braucht sicher kein zweites PV. Hunderte von Anwohnern wünschen sich endlich mehr Ruhe und nicht noch mehr Lärm.
        Der einzige, der das braucht, ist Herr Manns.
        Und die Fußballfans sind bisher auch mit den bestehenden Möglichkeiten zwischen Lindener Marktplatz und Gretchen bestens ausgekommen.
        Schon klar, wer hier die „Bewertungs“-Hoheit hat.

          • Stinksauer

            Stadt und Bezirksrat. Eben nicht die Anwohner, die drunter leiden müssen, sondern die Verantwortlichen, die erst versprechen, die Situation in Linden zu entschärfen und uns dann noch eine zusätzliche Großveranstaltung aufs Auge drücken.
            Wer auch immer daran mitgewirkt hat, egal aus welcher Partei.
            Und natürlich Herr Manns, ohne dessen Bestrebungen die ganze Diskussion gar nicht erst aufgekommen wäre.

      • B. Wallmann

        Danke zunächst einmal für den Versuch, die gestellten Fragen zu beantworten und die Zeit, die sie sich dafür nehmen. Das ist sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Zumindest ist mir kein anderer Lindener Bezirksratpolitiker bekannt, der die Möglichkeit bietet, stadtteilbezogene Themen öffentlich im Internet zu diskutieren.

        Ich entnehme ihren Antworten, dass sie persönlich und auch sonst niemand aus dem Bezirksrat Linden-Limmer an der Entscheidung zur Verlegung auf die Fährmannswiese beteiligt war? Habe ich das richtig verstanden?

        Wenn die Entscheidung allein von der Stadtverwaltung getroffen wurde:
        Welcher Teil der Stadtverwaltung ist für derartige Entscheidungen verantwortlich? Wer steuert die Stadtverwaltung? Auf welcher Basis werden solche Entscheidungen gefällt? Hängen sie vom Geschmack und der Einschätzung einzelner Mitarbeiter der Stadt ab? Wird so etwas von einem irgendwie dafür legitimierten Gremium entschieden?

        Worin genau soll eigentlich der immer wieder öffentlich und auch von ihnen beschworene Kompromiss bestehen? Ein solcher würde den gegenseitigen Verzicht beiderseitiger Forderungen beinhalten. Worauf Verzicht der Veranstalter? Worauf verzichtet die Stadtverwaltung?

        Wenn derartige Entscheidungen keinen „politischen Entschluss“ erfordern, ist dann die Berichterstattung von Conrad von Meding in der HAZ zur Verlegung falsch? („Darauf haben sich Verwaltung und Politiker bei einem nichtöffentlichen Treffen geeinigt.“, http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Public-Viewing-in-Hannover-verlegt-Faehrmannswiese-statt-Kuechengartenplatz).

        Ganz sicher ist die Berichterstattung in demselben Artikel im Übrigen bewusst oder unbewusst an anderer Stelle falsch („Von dort gibt es kaum Anwohnerklagen […] und daher erst recht keine Einsprüche zu erwarten sind.“).

        „Es bedarf keiner Beteiligung von Lokalpolitik. Die Verwaltung hat einen Tag nach Eingang des Antrags der Bezirksratsfraktion der Grünen unter Berufung auf den Antrag zu einer Sondersitzung mit den Fraktionsvorsitzenden und dem Bürgermeister eingeladen.“

        Ist das nicht ein Widerspruch? Keine Beteiligung der Lokalpolitik und gleichzeitig eine Sondersitzung mit den Fraktionsvorsitzenden? Oder sind unterscheiden sie hier (nicht ganz offensichtlich) zwischen den (nicht beteiligten?) Politikern des Bezirksrats und den (beteiligten?) Politikern des Rates der Stadt?

        Die von ihnen genannten und geprüften Standortalternativen sind mittlerweile natürlich bekannt. Die Frage bezog sich auf andere Alternativen außerhalb Lindens. Auch im Georgengarten finden z.B. von Zeit zu Zeit größere Veranstaltungen im Bereich des Königsworther Platzes statt. In diesem Bereich gibt es – wenn überhaupt – noch weniger Anwohner. Und es gibt sicherlich zahlreiche andere Plätze und Grünflächen im Stadtgebiet, die prinzipiell in Frage kommen. Es wäre meiner Meinung nach allerhöchste Zeit, dass man seitens der Stadt anfängt, die immer zahlreicheren öffentlichen (Groß-)Veranstaltungen gleichmäßiger auf alle Stadtteile zu verteilen. Linden könnte locker auf die eine oder andere Veranstaltung verzichten (wie z.B. das Limmerstraßenfest in seiner Form im letzten Jahr) und wäre immer noch sehr weit davon entfernt, an Lebendigkeit und Urbanität zu verlieren.

        Ein Absage mindestens einer der beiden großen, öffentlichen, kommerziellen PV-Veranstaltungen, die auf der Fährmannswiese vermutlich ohnehin hauptsächlich von Besuchern aus anderen Stadtteilen frequentiert werden, würde den Charakter des Stadtteils ins keinster Weise verändern und ist ohne Probleme zu verschmerzen (außer vielleicht von Herrn Manns). Umgekehrt gilt das leider nicht.

        Es ist eben immer auch sehr einfach, sich für eine Großveranstaltung und Partyzonen vor den (Schlafzimmer-)Fenstern anderer einzusetzen. Der Einsatz für ein Ausgleich zwischen dem Ruhebedürfnis der Bewohner und dem Bedürfnis von Besuchern Lindens, zu jeder Tages- und Nachtzeit in beliebiger Lautstärke überall unter freiem Himmel feiern zu dürfen, kommt dagegen manchmal eher dem Kampf gegen Windmühlen gleich.

        In diesem Zusammenhang sei auch noch darauf hingewiesen, dass sich die Feierkultur in den letzten +10 Jahre sehr stark verändert hat. Draußen ist mittlerweile das neue Drinnen. Wenn man dann noch den technischen Fortschritt im Bereich mobiler, batteriebetriebener Musikanlagen hinzu addiert, die mittlerweile tieffrequente Schalldruckpegel erzeugen, von denen manch ein Betreiber stationärer Anlagen vor Jahren vermutlich nur geträumt hätte, ergibt sich die zumindest in Linden-Nord und angrenzenden Bereichen mittlerweile die allabendlich anzutreffende Problemlage. Nicht unerwähnt bleiben sollten natürlich auch die im europäischen Vergleich unverhältnismäßigen niedrigen Preise für alkoholische Getränke aller Art. Warum sollte man überhaupt noch in einen Club oder eine Kneipe gehen, wenn man all das, was diese bieten, auch viel billiger, unkontrollierter und oft lauter irgendwo draußen mitten in der Stadt haben kann?

        Wohl dem, der da (Schlaf)-Räume sein eigen nennt, die an einen ruhigen, geschützten Innenhof grenzen. Für alle anderen ist es manchmal die akustische Hölle auf Erden.

  • Björn Strauch

    Hallo Herr Gardemin, daraus, dass sie so viele Fragen offen gelassen haben, schließe ich, dass Sie darauf so wie ich und viele andere auch keine Antworten haben und wissen, dass es in Linden besser kein Public Viewing geben sollte. Ich kenne Sie noch nicht besonders gut, aber ich halte ziemlich viel von ihnen weil sie intelligent sind, klare Positionen beziehen (auch wenn sie sich dadurch bei einigen unbeliebt machen) und sie für die Menschen einstehen wollen. Daher meine Bitte: setzen sie sich für uns Lindener und gegen ein Public Viewing ein auch wenn es schwer ist jetzt das Ruder rumzureißen. Für die Fußballfans ist das nicht schlimm, sie werden trotzdem ihren Spaß haben und wir Überstrapazierten werden es ihnen und den Fußballfans danken! Ich traue ihnen zu, auch jetzt noch ihre Politik-Kollegen zu überzeugen. Sie können das.

    • Stinksauer

      Kann mich der Bitte nur anschließen.
      Ich denke nicht, dass Sie und die anderen Verantwortlichen damit rechnen können, dass wir nun stillhalten und noch mehr leiden.
      Viele von uns können nicht mehr!!!

    • Gardemin

      Meine Position war es, dass die geplante Veranstaltung auf dem Küchengartenplatz zu viel war. Die findet jetzt nicht mehr statt. Die Fährmannswiese ist meiner Meinung nach eine verträgliche Lösung. Wir können uns nicht hinstellen und alles ablehnen, das wäre nicht der Charakter Lindens. Wichtiger ist, dass sich Regeln für die nächtlichen Partygäste etablieren.

      • Stinksauer

        Erstens geht es nicht darum, ALLES abzulehnen. Wir haben hier ja schon genug Lärm.
        Es geht darum, diesem über die Gebühr lärmbelasteten Stadtteil NICHT NOCH WEITERE Großveranstaltungen aufzudrücken.
        Und das heißt also, die unter den Zuständen leidenden Anwohner gehören nicht zum Charakter Lindens?
        Und es ist ja schön für Sie, das Sie das PV auf der Fährmannswiese toll finden. Aber was haben wir davon?

  • Wulf

    „Gegen den Weißekreuzplatz gab es Vorbehalte der Anwohner“
    Schön, dass die berücksichtigt wurden – sehr unschön, dass das für Linden wieder mal nicht gilt!

    • Gardemin

      Beurteile ich etwas anders. Wir fanden die Veranstaltung am Küchengartenplatz nicht gut und jetzt findet sie dort auch nicht statt.

  • Stinksauer

    Das ist auch gut, dass sie dort nicht stattfindet. Aber es ist nicht gut, dass das Problem nur verlagert wurde und die Einwände der Anwohner einfach übergangen werden, obwohl die hiesige Problematik hinlänglich bekannt ist.

  • Fassungslos

    Schade, schade! Als tiefverwurzelte Lindenerin mit Familie und Anwohnerin der Faustwiese, ziehe ich jetzt auch endgültig die Konsequenzen und versuche hier wegzuziehen. Ich kenne einige Familien, die ebenfalls schon aufgegeben haben und in andere Stadtteile gezogen sind, wo die Bedürfnisse der Bürger nach Nachtruhe und friedlicher Koexistenz anscheinend noch ernst genommen werden. Es geht einfach nicht mehr! Man fühlt sich von den hiesigen Politikern und Verantwortlichen von vorne bis hinten verar… und im Stich gelassen!!!
    Ich habe mittlerweile Angst vor dem Sommer, obwohl das immer schon meine liebste Jahreszeit war, aber es ist einfach nicht mehr zu ertragen ohne mürbe/krank zu werden. Allen, die es nicht glauben empfehle ich einen Abend (besser noch Nacht) an der Faustwiese zu verbringen und sich das Dilemma live anzuhören und zu sehen! Und sich außerdem genau zu überlegen, wo man das Kreuz bei der nächsten Wahl macht……

    • Stinksauer

      Da würde ich die Oststadt empfehlen. Dort hat man nämlich z.B. das PV auf dem Weißekreuzplatz abgewendet.
      Das Lister-Meile-Fest und der Masala-Weltmarkt auf dem Weißekreuzplatz fanden am gleichen Wochenende statt. Also ein Wochenende weniger Lärmbelastung.
      Die Straßenmusik auf der Lister Meile ist reglementiert.
      Und man kann schnell die Eilenriede erreichen, wo man spazieren gehen kann, ohne mit Bässen beschallt zu werden.
      Dort geht komischerweise all das, was wir uns hier so hart erkämpfen müssen.
      In keinem anderen Stadtteil von Hannover sind die Lärmprobleme so massiv wie in der Lärmzone in Linden und nirgends sonst werden die Rechte der Anwohner so mit Füßen getreten.

      Hätte ich die Möglichkeit, würde ich mittlerweile auch wegziehen.
      Linden herzlich gerne, Ballermann nein danke!

        • Stinksauer

          NEIN, natürlich nicht.
          Tun sie doch bitte nicht so, als würde irgendjemand aus Linden einen Freidhof machen wollen.
          Warum machen Sie immer ein ganz oder gar nicht draus?
          Ich würde mir eine Regulierung wie in der Oststadt schon wünschen.
          Was auf der Limmerstraße abgeht (ob Grölen, Straßenmusik oder was auch immer) ist für viele, die dort wohnen und/oder arbeiten einfach zuviel.
          Es geht mir immer nur um das ZUVIEL, um die Auswüchse, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben.

          • Gardemin

            In der Politik werden Entscheidungen gefällt. Das ist dann letztlich immer ganz oder gar nicht. Wenn Sie restriktiv gegen Straßenmusik vorgehen wollen, müssen Sie definieren, was Sie wie genau geändert haben wollen und was nicht.

        • Stinksauer

          In der Oststadt ist es kein ganz oder gar nicht, sondern es gibt Regeln. Es gibt weiterhin Straßenmusik, aber nicht immer überall, sondern zu bestimmten Zeiten und dann an wechselnden Orten.
          Ich hatte eigentlich gar nicht vor, mit Ihnen lang und breit über Straßenmusik zu diskutieren. Das ist ja nur ein k´leiner Teil der Lärmkulisse in Linden.
          Zur Zeit (22.30 Uhr) dröhnen gerade wieder tiefe Bässe von einer sicherlich nicht genehmigten Party. Da vom Rest der Musik hier nichts zu hören ist, muss die Party mindestens 300-400 Meter weg sein, hat aber eben die entsprechende Reichweite.
          Aber die Fußball-Fans werden ja alle nach den Spielen ganz ruhig nach Hause gehen und ganz sicher nicht auf die Idee kommen an Fußball-Tagen Party machen zu wollen, oder ?????

          Ich bin es jetzt leid hier zu kommentieren. Es ist sinnlos…

        • B. Wallmann

          „Wollen Sie die Straßenmusik in Linden weghaben?“

          Wenn ich sowas von ihnen lese, Herr Gardemin, frage ich mich dann doch wieder, ob sie das Problem nicht verstehen oder nicht verstehen wollen. Hat sich hier in dieser Diskussion irgend jemand allgemein gegen Straßenmusik ausgesprochen? Ganz klar nein. Beziehen sich die öffentlich gewordenen Hilferufe von Anwohnern, die sich an Polizei, Ordnungsamt und Stadt- und Lokalpolitik gerichtet haben, in erster Linie auf Straßenmusik? Noch einmal ganz klar nein.
          Aber selbstverständlich raubt auch ein spontanes Straßenmusikkonzert mal eben nachts um 1 Uhr auf der Limmerstraße den Anwohnern den Schlaf. Und man ist sicherlich nicht schwer gestört oder ein verkappter Dorfbewohner, wenn man diese Art der Straßenmusik „weghaben“ möchte.
          Das weitaus größere Problem, um das es den meisten hier und in den meisten bisherigen Diskussione jedoch offensichtlich geht, stellen die zahlreichen, lauten Party- und Sauftouristen dar sowie die permanente und sich weit in die Nächte hineinziehende Musikbeschallung mit Electro-, Techno- und sonstigen Bass-Tracks durch mobile Anlagen aller Art. Wenn das für sie verniedlichend ebenfalls unter den Begriff „Straßenmusik“ fällt, kann ich von meiner Seite aus ohne Probleme sagen, diese Art von „Straßenmusik“ möchte ich auf jeden Fall „weghaben“.
          Es ist einfach leider seit einiger Zeit nicht mehr zu verstehen, warum das, was in anderen Stadtteilen einigermaßen funktioniert (z.B. auch die Reglementierung von Straßenmusik), nicht auch in Linden funktionieren soll.

          P.S.: „Politik ist die Kunst, Probleme zu lösen, ohne neue größere zu schaffen.“

          • Gardemin

            Ja, es wurde auf die Standortrestriktion auf der Lister Meile verwiesen. Damit wäre bspw. der Akkordeonspieler auf der Limmerstraße illegal. Nach der alten Verordnung war Straßenmusik in der Nacht auch schon nicht erlaubt. Und Bässe auf dem Ghettoblaster ist grundsätzlich keine Straßenmusik.

    • NyNo

      Ich kenne auch einige junge Familien die Linden bzw. Hannover Stadt den Rücken gekehrt haben oder vielmehr kehren mussten. Neben den generellen urbanen Problemen (zunehmend wenig kindgerechter Raum, Luftschadstoffbelastung) sind vor allem die drastisch gestiegenen Mieten der Grund. Diese zwingen dann zum Umzug wenn durch Nachwuchs größere Wohnungen fällig werden. Niemandem war isoliert der Partylärm zu viel. Wirklich niemandem.
      Vielleicht möchten Sie mit dem Hintergrund einmal eine konkrete Wahlempfehlung aussprechen.

      • Gardemin

        Den Zusammenhang finde ich sehr bedenkenswert. Es gibt immer den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Häufig werden andere Faktoren nicht gesehrn oder auch nicht eingestanden. Der Druck der hohen Mieten lastet auf vielen. Wenn ich den Tag gearbeitet habe und es reicht nur knapp oder nur bis zum 20sten, dann ist es doppelt bitter, wenn nachts scheinbar ohne Ende gefeiert wird. Dem möglichen Fortzug geht dann eine gefühlte Verdrängung voraus. Was ich nicht verstehe, ist ihre Frage zur Wahlempfehlung.

        • Stinksauer

          Außer nun auch noch von „Fassungslos“, weiss ich aktuell von zwei Lindenern (die nicht zusammen wohnen, also zwei Mietparteien), die schon ewig hier wohnen und immer gesagt haben, hier muss sich was ändern und sie wollen nicht weichen.
          Jetzt haben auch sie angefangen sich nach neuen Wohnungen umzusehen. Und zwar NUR wegen dem Lärm.

  • Björn Strauch

    Hallo Herr Gardemin, ja nun bin auch ich ziemlich enttäuscht, das hätte ich von ihnen nicht erwartet. Meine Stimme werde ich dann wohl das erste Mal nicht mehr den Grünen geben. Schade. Mal sehen, wie sich die Linken äußern. Und mal sehen, was wir sonst noch für Mittel finden, dass uns geholfen wird.

    • Gardemin

      Hallo Herr Strauch, alle Parteien des Bezirksrat unterstützen den Kompromiss. Es finden maximal dreu Abendspiele mit deutscher Beteiligung statt:

      Gruppenphase

      Sonntag 17.06. 17.00 Uhr

      Samstag 23.06. 20.00 Uhr

      Mittwoch 27.06. 16.00 Uhr

       

      Deutschland Gruppenerster

      Dienstag 03.07. 16.00 Uhr (Achtelfinale)

      Samstag  07.07. 16.00 Uhr (Viertelfinale)

      Mittwoch 11.07. 20.00 Uhr (Halbfinale)

       

      Deutschland Gruppenzweiter

      Montag 02.07. 16.00 Uhr (Achtelfinale)

      Freitag 06.07. 20.00 Uhr (Viertelfinale)

      Dienstag 10.07. 20.00 Uhr (Halbfinale)

       

      Finale / kleines Finale um Platz 3

      Sonntag 15.07. 17.00 / Samstag 14.07. 16.00 Uhr

        • Gardemin

          Der Hinweis auf die Zeiten kam vom Stadtbezirksmanager. Kommen Sie doch zu genau dieser Frage in die Bürgersprechstunde in den nächsten Stadtbezirksrat.

          • Stinksauer

            Das würde ich gerne, kann ich aber leider nicht.
            Glauben Sie denn, dass in der Bezirksratssitzung am 13.06. plötzlich doch noch die Vernunft siegt und die Rechte der Anwohner plötzlich wahrgenommen werden?
            Dann hat Herr Manns doch sicher auf der Fährmannswiese schon alles aufgebaut. Die WM startet schließlich am Tag darauf.

      • Björn Strauch

        Hallo Herr Gardemin,

        mein persönliches Resumee des Public Viewings: ich wurde zumindest einmal um meinen Nachtschlaf gebracht und ich wurde mehrfach dazu genötigt nicht in meiner Wohnung zu bleiben. Neben meinem persönlichen Schaden ist auch meinem Arbeitgeber Schaden durch reduzierte Arbeitskraft entstanden.

        Danke für die Info, dass sich die Parteien einig waren, dies zuzulassen. Kann man hier eigentlich von Vorsatz sprechen? Schließlich waren die Parteivertreter ja mit den Folgen ihres Handelns vertraut. Mich würde mal interessieren, inwieweit aus jurisischer Sicht Schadensersatzansprüche bestehen oder Hilfe unterlassen wurde. Wurden diese Gesichtspunkte bei der Entscheidung eigentlich auch erörtert? Und gibt es für die von Ihnen genannte Unterstützung durch die Parteien eine professionelle Dokumentation? Z. B. in Form eines offiziellen auch für mich nachvollziehbaren Beschlusses o. ä.?

        • Gardemin

          Hallo Herr Strauch, die Fährmannswiese war der Kommpromiss, die Verwaltung vom Standort Küchengarten abzubringen. Dort hätte es ungleich mehr Bewohner/innen betroffen. Dieser Gesichtspunkt war unsere Abwägung. Vertreter aller Parteien haben dem Standort zugestimmt, die Entscheidung letztlich wurde von der Verwaltung gefällt. Mögliche Rechtsansprüche sind an die Landeshauptstadt zu stellen.

  • B. Wallmann

    Und auch jetzt gerade wieder (22:30 Uhr): Seit über zwei Stunden dröhnt superlaute Electromusik über die Faustwiese, weil sich eine kleine Gruppe 15 Personen mit riesigen Boxen gegenüber des AWO-Geländes auf der anderen Flussseite erlaubt, dort eine nicht angemeldete und in der Form sicher auch nicht genehmigungsfähige Party zu veranstalten. Wie schön: 15 Leute haben „Spaß“, alle Anwohner können nicht schlafen. Was hat das mit Urbanität und Lebendigkeit zu tun? Seit wann bestimmen die egoistischen und rücksichtlosen Menschen über die öffentlichen Plätze in der Stadt? Das muss mir mal einer erklären, warum das so sein sollte.
    Diese Gegend braucht ganz sicher keine mehrwöchige Public Viewing Veranstaltung obendrauf!

  • Maximilian

    Klasse jetzt auch noch betrunkene Fußball Fans durch die Nedderfeldstr. zwischen Limmerstr. und Faust marschieren zu lassen.

    Das klappt ja auch schon alles bei Faust Parties super. Hauptsache die machen alle Ihre Kohle mit ihren Parties und Getränken, wir Anwohner sind denen sowas von egal.

    Als ob die da ernsthaft Ordner in jeder Straße 24 Stunden am Tag täglich patrouillieren lassen die aufpassen das niemand uriniert oder schlimmeres hinterlässt.

    Die haben dann paar Ordner auf der Wiese oder am Eingang, weil die Stadt das als Auflage wollte. Bringen tut das eh nix, das man jetzt einen Ansprechpartner hat, ok aber was will der machen dagegen, kommt der dann persönlich nachts um 2 in die Nedderfeldstr und schickt die Besoffskis weg oder was ?